29.11.2020

Was hilft bei Kniearthrose?


Was hilft bei Kniearthrose?
Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität
Wenn die Gelenkoberfläche, der Gelenkknorpel, des Knies abgenutzt ist spricht man von einer Gonarthrose. Ein Knorpelschaden eines Erwachsenen kann sich prinzipiell nicht regenerieren. Daher setzen konservative Behandlungsmassnahmen vorrangig darauf die Krankheitssymptome zu reduzieren. Wichtig ist Kniegelenksfunktion zu erhalten. Das bedeutet die Beweglichkeit muss zurückgewonnen werden. Denn nur mit einer ausreichenden Bewegungsfähigkeit ist der Erhalt der Mobilität möglich und muskuläre Überlastungsschmerzen können reduziert werden. Ein wichtiger Baustein der Behandlung sind dabei die Physiotherapie und die physikalische Therapie. Eine muskuläre Kniestabilisation und Verbesserung der Gelenkwahrnehmung schützt vor schmerzhaften Fehlbewegungen und reduziert die knorpelschädigenden Scherbewegungen. Wärme- und Kälteanwendungen verringern die Schmerzen und die Knieschwellung und verbessern die Beweglichkeit. Bei einer schmerzhaften Kniearthrose ist zudem die medikamentöse Schmerzlinderung ein wichtiger therapeutischer Ansatzpunkt. Bei Muskelschmerzen und in die Muskulatur ausstrahlenden Schmerzen helfen in vielen Fällen Massagetechniken, Dry Needling und Akupunkturanwendungen. Die Anwendung von orthopädischen Schuheinlagen und Orthesen, sowie Kniegelenksbandagen, können das geschädigte Kniegelenk kurzzeitig entlasten. Auch das Kinesio-Taping führt unterstützend zu einer Beschwerdebesserung.
Je nach Beschwerdebild und Leidensdruck kann die konservative Therapie mit einer Infiltrationstherapie ergänzt werden. Kurzfristig kann mit Kortikosteroiden die schmerzhafte Entzündung reduziert werden. Längerfristig kann eine Hyaluronsäuretherapie / Viskosupplemetation sinnvoll sein. Bei einer Kniearthrose kommt es nicht nur zu einem Knorpelabbau, sondern auch zu einer negativen Veränderung der Gelenkflüssigkeit, sodass diese ihre Aufgaben als Schmiermittel nicht mehr erfüllen kann. Die Hyaluronsäureinjektion in den Gelenkraum verbessert physikalisch die Gleiteigenschaften und verbessert den Stoffwechsel, sowie die Entzündungshemmung.
Eine weitere Form der Infiltrationstherapie ist die Verabreichung von autolog konditioniertem Blutplasma (Eigenblut, ACP), bei der das Blutplättchen angereicherte Blutplasma mit hohen Konzentrationen von Proteinen für die Kollagen- und Proteoglykanproduktion, sowie Wachstumsfaktoren an die verletzten Strukturen gebracht wird.
Erst nach Ausschöpfen aller konservativen Therapiemöglichkeiten wird eine operative Therapie in Form einer Knieendoprothese (künstliches Kniegelenk) in Erwägung gezogen, da es für die Patienten das letzte Mittel in der Arthrosetherapie darstellt.

® Ben Schulz