In welcher Situation ist die Wärme oder Kälte lindernd bei muskuloskelettalen Beschwerden?
Bei akuten Verletzungen wie z. B. Prellungen, Zerrungen und Sportverletzungen ist das Kühlen der verletzten Region hilfreich. Hierbei kann man Coolpacks, kühlende Umschläge, Quarkwickel, etc. verwenden. Dies jedoch nur auf intakte Hautareale. Die Wirkung ist schmerzstillend und abschwellend da die Durchblutung herabgesetzt wird. Diskutiert wird jedoch, dass hierdurch auch der gewünschte Entzündungs- und somit Heilungsprozess gehemmt wird. Komprimierende Verbände können eine Alternative darstellen.
Insgesamt gilt die PECH Regel zu beachten:
P: Pause, E: Eis, C: Compression, H: Hochlagern
Es gibt Situationen, in denen jedoch die Wärme von Vorteil ist wie z.B. bei chronischen Beschwerden. Liegt keine akute Entzündung vor kann bei Arthrose- und Rheumaerkrankungen eine Wärmetherapie angewendet werden. Bei Rückenbeschwerden und muskulären Verspannungen ist die Durchblutung gestört, Stoffwechselprodukte werden schlechter abtransportiert und der Schmerz entsteht. Durch den Schmerz verspannt man sich noch mehr und der Teufelskreis ist perfekt.
Wärmende, durchblutungsfördende Salben, gewärmte Kirschkernsäcke, wärmende Umschläge sowie Wärmenlampen wirken hierbei lindernd. Diese bewirken eine erhöhte Durchblutung und Lymphabfluss. Die Muskulatur entspannt sich, das Bindegewebe wird dehnbarer und die Gelenke beweglicher.
Bei der Thermotherapie (Kälte- oder Wärmeanwendung) sollte man auf folgendes achten:
- Nie auf die direkte Haut auflegen. Immer mit einem Tuch umhüllen.
- Extreme Temperaturen vermeiden da sonst Gewebeschäden entstehen können (Verbrennungen/Erfrierungen).
- Nur für kurze Zeit (10 Minuten) auf der Haut belassen.
© Friederike Krupp