25.08.2024

Reha, Kur oder doch besser nach Hause?


Reha, Kur oder doch besser nach Hause?
Sowohl die (stationäre) Rehabilitation als auch die Kur sollten nach einer Operation oder nach einer schweren gesundheitlichen Störung die Wiedereingliederung im privaten und/oder beruflichen Alltag erleichtern.
Obwohl Rehabilitation und Kur ähnliche Ziele verfolgen, gibt es viele Unterschiede. Vor allem dann, wenn es um die Übernahme der Kosten geht.

Kur:

Eine Kur kann, aber muss nicht zwingend, unmittelbar nach einem Spitalaufenthalt erfolgen. Das heisst die Patientin/der Patient kann nach dem Klinikaufenthalt und vor Beginn der Kur z.B. für einige Tage nachhause. Beim Kuraufenthalt stehen die Erholung und Unterstützung der Genesung nach einem operativen Eingriff im Vordergrund. Bei Vorliegen eines von der Krankenkasse (i.d.R. durch den Vertrauensarzt der Versicherung) bewilligten Kostengutsprachegesuchs, werden die Kosten für therapeutische Massnahmen im Rahmen der Grundversicherung übernommen. Die Kosten für den Aufenthalt (Hotellerie) müssen jedoch selber getragen werden und variieren je nach Kurhaus; liegt eine Zusatzversicherung vor, werden die Aufenthaltskosten anerkannter Kurhäuser allenfalls teilweise vom Versicherer übernommen.

Reha:

Von einer Rehabilitation ist dann die Rede, wenn diese unmittelbar an einen Spitalaufenthalt anschliesst. Nach den geltenden Versicherungsgesetzen handelt es sich um eine «Spitalverlegung». Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Verordnung, welche die Spitalbedürftigkeit bestätigt. Das Gesuch um Kostengutsprache bei der Krankenkasse muss vorgängig in die Wege geleitet werden. Ist die Reha-Klinik auf der Spitalliste des jeweiligen Kantons aufgeführt, werden die Kosten nach Bewilligung durch die Krankenkasse sowohl für medizinische Leistungen als auch für den stationären Aufenthalt aus der Grundversicherung von den Krankenversicherern übernommen.

Wird mein Antrag bei der Krankenkasse bewilligt?


Die Entscheidung ob eine Kur oder stationäre Rehabilitation bewilligt wird oder nicht, liegt einzig bei der Krankenversicherung, die das von uns gestellte Kostengutsprachegesuch durch den Vertrauensarzt der Versicherung prüfen lässt. Bisweilen werden in den Call Centers der Versicherungen verunsichernde Aussagen gemacht, wie: «Ihr Arzt muss nur den richtigen Antrag stellen» oder «auf dem Antrag muss nur das Richtige stehen». Wir beantragen Ihren Aufenthalt auf Basis der uns über Ihren Gesundheitszustand vorliegenden Informationen. Diese erhalten wir von Ihrem Hausarzt, durch Sie als Patient/In oder durch Berichte weiterer in die Behandlung involvierter Spezialisten. Unsere Spezialistinnen des CareManagements sind bezüglich Beantragung und Organisation der Anschlussbehandlungen sehr professionell und erfahren, sodass Sie sich keine Sorge machen müssen, ob «das richtige Formular» ausgefüllt wurde. Ausschlaggebend ist, dass Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Kur oder stationäre Rehabilitation frühzeitig treffen, damit wir genug Zeit haben die Möglichkeiten einer Anschlussbehandlung abzuklären.
Grundsätzlich sollte die stationäre Rehabilitation Patienten/Innen vorbehalten sein, welche relevante körperliche oder geistige Einschränkungen haben und wo die Reha einen prospektiv wichtigen Einfluss auf die Genesung hat.
Langzeitergebnisse nach z.B. Knie- und Hüftprothesen zeigen, dass Funktion und Beschwerdeverlauf nach OP unabhängig ist, ob der Patient/die Patientin in einer stationären Rehabilitation, Kurbehandlung oder ambulanten Physiotherapie war. Was im Endeffekt zählt, ist der Wille und das eigene körperliche Engagement wieder gesund werden zu wollen. Mit diesem Grundsatz als Basis, unterstützen Sie die Physiotherapeuten/innen der Physiotherapie Rosenklinik, OrthoBase Rehab und zahlreicher geschätzter Therapeutinnen und Therapeuten unserer Region auf Ihrem
Genesungs-Weg nach der Operation.
Durch neue, schonendere Operationsmethoden und dem validierten und erfolgreich umgesetzten Nachbehandlungskonzept agile+ konnte der Anteil von stationären Anschlussheilbehandlungen auf 16% bei den Knieprothesen und 13% bei Hüftprothesen gesenkt werden. Dies spart dem Gesundheitssystem nicht nur Kosten, sondern ermöglicht einen sicheren Heilungsverlauf und ein optimales funktionelles Ergebnis nach der OP.

Unterschied Reha und Kur
Für Rückfragen zu diesem Thema steht Ihnen des Behandlungsteam der OrthoBase und das CareManagement-Team der Rosenklinik gerne zur Verfügung.

@ Dirk Lehnen